Investitionen

Investieren in Immobilien in Deutschland – noch eine gute Idee?

Immobilieninvestitionen gelten immer als eine ausgezeichnete Kapitalanlage. Je nachdem, für welche Immobilienart man sich entscheidet, kann man durch Mieteinnahmen obendrein ausgezeichnete Rendite erzielen. Somit gelten sie grundsätzlich als äußerst solide Anlage, selbst wenn man sich für eine sogenannte Schrottimmobilie entscheiden würde. Ein Plus kann man mit entsprechend gutem Geduldsfaden immer erreichen. 

Die Zeiten sind allerdings dabei, sich massiv nach momentaner Sicht zu ändern, sodass sich gerechtfertigterweise die Frage stellt, inwiefern Immobilieninvestitionen in Deutschland noch lohnenswert sind.

Günstige Immobilien immer kaufen?

Normalerweise lautet die Faustregel, dass man in Zeiten fallender Immobilienpreise immer zuschlagen sollte. Dies folgt rein theoretisch dem Prinzip des Aktienmarktes, wo jeder schlaue Mensch zuschlägt, wenn die Preise im Keller sind. Folglich ist es eigentlich auch keine Frage, bei günstigen Immobilienpreisen zuzuschlagen.

Momentan befinden sich die Immobilienpreise noch in einer Bubble. Sie haben über einen längeren Zeitraum einen starken Anstieg verzeichnet, sodass sie für Durchschnittsmenschen selbst mit einem gewissen Eigenkapital schlichtweg unfinanzierbar wurden. Dies scheinen zumindest die BaufFi24 Erfahrungen zu zeigen, auch wenn man von Zeiten mit dem Nullzins profitieren konnte. 

Erst allmählich beginnt die Bubble zu platzen, sodass Immobilienpreise fallen. Dies hat allerdings ganz andere Gründe, wie neue Sanierungsvorschriften.

Sanierungsvorschriften drücken die Preise

Zahlreiche Immobilien werden aufgrund neuer Normen sowie Verordnungen für klimaneutrale Sanierungsvorschriften äußerst günstig auf den Markt angeboten. Selbst Immobilien, die noch vor kurzem als optimal gedämmt galten und keineswegs sonderlich alt sind, werden aufgrund der neuen Standards als mehr oder weniger wertlos eingeschätzt. Sie den neuen Vorschriften anzupassen übersteigt in den meisten Fällen den finanziellen Spielraum ihrer aktuellen Besitzer, sodass sie sich gezwungen sehen, ihre Immobilie zu verkaufen.

Dazu gesellt sich das Aufdrängen des Einbaus ineffektiver Wärmepumpen, die gerade in einer hochmodern sanierten Immobilie zu Problemen führen können:

  • Im Winter werden in Wohnräumen kaum 20º C erreicht
  • Zu kühle Räume führen zu Schimmelbildung
  • Zu stark isolierte Bauten mangelt es Luftzirkulation
  • Extrem hohe Stromkosten
  • Drohung der Stromabschaltung zu Spitzenzeiten

Der Einbau einer herkömmlichen Gas- oder Ölheizung soll innerhalb der nächsten Jahre verboten werden, während aufgrund von EU-Regulierungen auch keine Ersatzteile für herkömmliche Heizungen mehr erhältlich sein sollen. Man kann entsprechend mit einer noch relativ gut erhaltenen oder gar wenige Jahre alten Heizungsanlage ziemlich in die Bredouille kommen. Wenn man sich demnächst eine der nunmehr sehr günstigen Immobilien als Kapitalanlage kauft, sind die Aussichten der Rentabilität ziemlich gering.

Wohnraummangel eine theoretische Chance

Bekanntlich mangelt es in Deutschland deutlich an Wohnraum, sodass man sich hier die Investition in eine Immobilie leicht schmackhaft machen lassen kann. 

Allerdings gibt es auch hier eine ziemliche Bremse sowohl von der Seite der Gemeinden als auch der Baubranche. Gemeinden haben teilweise sehr starre Vorschriften für Immobilien, wenn sie neu errichtet werden sollen. Selbst Supermärkte in ländlichen Bereichen haben teilweise bereits Jahre kämpfen müssen, um von der Gemeinde entsprechendes Bauland zu erhalten. Die Baubranche krächzt unterdessen aufgrund der massiv gestiegenen Preise. Zahlreiche Baustellen stehen deswegen still, sodass sich von dieser Seite Immobilienvorhaben schlecht und nur mit sehr viel Kapital umsetzen lassen würden.

Der Wirtschaftsfaktor

Deutschland galt lange als eines der Länder mit der stabilsten Wirtschaft auf der Welt. Dank neuer Auflagen findet eine zunehmende Wirtschaftsabwanderung statt. Produktionsbereiche werden eingestellt, weil sie sich als nicht rentabel erweisen und tausende von Arbeitsstellen gehen verloren. 

Leider ist Deutschland keineswegs mehr ein solider Wirtschaftsstandort und mehr dabei, sich zurückzuentwickeln. Auch dieser Faktor spielt eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Immobilieninvestition.

Unsichere Zeiten für den Immobilienmarkt

Deutschland sieht stärker ziemlich unsicheren Zeiten entgegen, die bereits den 1920er Jahren in vielen Faktoren ähneln. Sicherlich könnte man bei günstigen Immobilien zugreifen und darauf hoffen, dass sich sowohl die allgemeine Lage für Immobilien im Lauf der Jahre entspannt sowie neue Vorschriften wieder abgeschafft werden. Darauf verlassen sollte man sich jedoch nicht oder in einem denkmalgeschützten Bereich, wo neue Vorschriften zur Klimaneutralität keine Anwendung finden können, investieren. 

 

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