Trading: Was ist der Unterschied zwischen dem Aktien- und Forex-Markt?
Seitdem Trading im Netz für private Anleger ohne Broker zugänglich gemacht wurde, ist das Interesse am Aktienmarkt stark angestiegen. Viele Menschen investieren selbst mit kleinen Beträgen und können so ein passives Einkommen generieren oder ihr Vermögen langfristig anlegen. Dabei kann auf unterschiedliche Weise investiert werden: Zwei Märkte die fälschlicherweise oft synonym verwendet werden, sind der Aktien- und der Forex-Markt. Während es sich bei beiden um Finanzmärkte handelt, bieten sie unterschiedliche Produkte an. Wir sehen sie uns im Detail an!
Was bedeutet Forex?
Der Begriff „Forex“ setzt sich aus den englischen Wörtern Foreign Exchange zusammen und bezeichnet den Devisenmarkt. Dabei handelt es sich um einen Sektor der Börse, bei dem Anleger auf unterschiedliche Währungspaare spekulieren können. Beim Forex Trading werden zwei Fiatwährungen herangezogen und gegeneinander gehandelt. Die Kursschwankungen können dabei genutzt werden, um lukrative Profite zu erzielen – egal ob sie fallen oder steigen. Und so funktioniert es:
Bei jedem Trade auf dem Forex-Markt wird eine Basiswährung mit einer Kurswährung verglichen. Die Basiswährung wird dabei zuerst angeschrieben, die Kurswährung folgt dahinter (z. B. GBP/USD). Dazu wird ein Kurs angegeben, der besagt, wie viele Einheiten der Kurswährung investiert werden müssen, um eine Einheit der Basiswährung zu kaufen. Liegt der Kurs des Devisenpaares GBP/USD also bei 1,2, so benötigt es 1,2 US-Dollar um einen Britischen Pfund zu erlangen. Wird nun ein Trade abgeschlossen, wird dabei jedoch nicht die jeweilige Währung gekauft, sondern einfach nur auf die Schwankungen des Kurses spekuliert. Anleger können sich zwischen einer Long- und einer Short-Position entscheiden und damit festlegen, ob sie glauben, dass der Kurs steigen oder fallen wird. Liegen sie mit ihrer Prognose richtig, erzielen sie einen Gewinn.
Der große Unterschied zum Aktienmarkt
Während sowohl der Forex- als auch der Aktienmarkt interessante Chancen bieten, gibt es einen großen Unterschied zwischen den beiden. Wer in Aktien investiert, kauft dabei die tatsächlichen Wertpapiere und damit einen Anteil an einem Unternehmen. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Mit Aktien im Besitz haben Anleger oftmals Anspruch auf Devisen- und Zinszahlungen, dazu bieten die Wertpapiere langfristige Investitionsmöglichkeiten. Somit müssen sich Investoren nicht laufend um ihr Portfolio kümmern, sondern können ihre Aktien einfach eine Zeit lang liegen lassen.
Anders sieht das auf dem Forex-Markt aus. Hier werden Fiatwährungen nicht wirklich gekauft, stattdessen wird auf die Kursschwankungen spekuliert. Das erklärt, weshalb selbst bei fallenden Kursen ein Gewinn erzielt werden kann, sofern dieser richtig vorhergesagt wurde. Devisenpaare werden nur über einen kurzen Zeitraum gehandelt und eignen sich besonders gut für Daytrading. Anleger müssen sich deshalb ständig auf dem Laufenden halten und sowohl wirtschaftliche als auch politische Einflüsse auf den Devisenmarkt im Blick haben. Gute Entscheidungen führen dafür relativ schnell zu Gewinnen, was die Attraktivität des Devisenhandels erklärt. Wichtig ist jedoch, dass sich Trader auch der Risiken bewusst sind, die damit einhergehen.
Leverage: Die Hebelwirkung bei Forex-CFDs
Ein weiterer Grund, weshalb Forex Trading so beliebt ist, liegt an der Hebelwirkung, die bei Forex-CFDs genutzt werden kann. Als Leverage oder Hebel wird die Option bezeichnet, den Investmentwert zu steigern, selbst wenn das nötige Vermögen dafür nicht vorhanden ist. Mit einem Hebel kann in der Physik mehr Gewicht gestemmt werden, ohne mehr Kraft einzusetzen. Auf dem Forex-Markt wird dank eines Hebels der eigene Einsatz virtuell vervielfacht. Wer bspw. eine Investition über mehrere Tausend Euro tätigen möchte, muss dazu nur wenige hundert Euro als Sicherheitsleistung hinterlegen. Gehebelte Trades bieten große Gewinnmöglichkeiten, sind jedoch noch riskanter und ziehen oftmals große Verluste mit sich. Der Einsatz eines Hebels sollte deshalb besonders gut durchdacht werden.
Der Aktien- und der Forex-Markt unterscheiden sich nicht nur durch ihre Anlagewerte, sondern auch durch die Höhe des jeweiligen Risikos. Während Aktien tendenziell weniger riskant sind und oftmals mit langfristigen Anlagen verbunden sind, bietet der Forex-Markt schnelle Abschlüsse und gewagte Spekulationen mit hohen Profitchancen. Damit ist der Devisenhandel vorwiegend für erfahrene Trader geeignet.
Danke für die Anleitung